Ausstellungen

*Performancelehre an der TU Dresden – ein Rückblick

Institut für Kunst- und Musikwissenschaft | Zusammenarbeit mit Antje Dudek | Ausstellung zur Fachtagung „SPOT ON. Performancekunst in der Lehrer*innenbildung | Juni bis September 2023

Performance an der TU Dresden

Die Auseinandersetzung mit Performancekunst hat Tradition am Institut für Kunst- und Musikwissenschaft der TU Dresden. Marie-Luise Lange etablierte sie in Forschung und Lehre mit Antritt ihrer Professur im Jahr 2000. Die Ausstellung gibt Einblick in die breitgefächerten Initiativen, die hieraus hervorgegangen sind. 

Belebte Bilder: Eindrücke aus den Performanceseminaren

Fotodokumentarisch werden Momente aus den Performanceseminaren von Marie-Luise Lange und BBB Johannes Deimling sichtbar. Seit 2008 unterrichteten beide gemeinsam die Sommersemesterkurse. Neben Übungen, während derer die Teilnehmenden sich beispielsweise mit ihren Körpern in Bezug zur architektonischen Umgebung setzen, halten die Fotos vorrangig Aufführungssituationen fest. Soloperformances sind entscheidende Höhepunkte im Seminargeschehen, bei denen die Performer*innen belebte Bilder mit surrealen Qualitäten schaffen und unkonventionelle, formal spannungsvolle Materialumgänge inszenieren.

Die Ausstellung zeugt auch von der Bedeutung der Performancefotografie. Die Fotografien stammen von der Künstlerin Monika Deimling, die die Seminare im Sommersemester regelmäßig begleitet sowie von den Tutorinnen Lisa Tostmann und Lisa-Marie Porst.

Agieren an besonderen Orten: das Kulturzentrum Řehlovice

Die Wirkung räumlicher Atmosphären und die Ortsspezifik performativen Arbeitens spielen eine vordergründige Rolle. Seit 2003 arbeiten die Seminargruppen jeden Sommer im Kulturzentrum Řehlovice (Tschechische Republik). Die ländliche Abgeschiedenheit intensiviert die Gruppenerfahrung und erleichtert das produktive Arbeiten während der Seminarwoche. In den ausgestellten Fotografien aus diesem Setting spiegelt sich auch wider, wie stark das performative Bild durch die Patina der Mauern und die Vielgestalt der architektonischen Gegebenheiten des Kulturzentrums geprägt wird.

Öffentliche Präsentationen und Symposien

Ausgestellte Plakate verweisen auch auf die Bestrebungen, Performancekunst aus den geschlossenen Seminarraum herauszutragen.  So werden immer wieder Abschlusspräsentationen in Kunsträumen in Dresden durchgeführt. Performer*innen intervenieren im öffentlichen Raum.

2010 entstand aus den Seminaren heraus die Performancegruppe „seite.30“, die mit wechselnden Mitgliedern über die Jahre verschiedene performative Experimente und Aufführungen entwickelte und durchführte.

Das 5. Kunstsymposium „Machen. Verstehen. Vermitteln. Performacne in der Schule“ 2014 und das zweiteilige Symposium „Act. Move. Perform. Performance und Performativität in Kunst, Bildung und Forschung“ (2017 und 2020) gab Einblick in facettenreiche künstlerische Praxen und Lehrkonzepte und richtete sich vor allem an (zukunftige) Kunstlehrer*innen, die hier in Workshops internationaler Performancekünstler*innen verschiedene performative Arbeitsweisen erproben konnten.

Ausgestellte Fotografien von: Monika Deimling, Lisa-Marie Porst und Lisa Tostmann

Kuratierung: Christin Lübke und Antje Dudek

Text: Antje Dudek

*Künstlerisches Lehrpersonal an der TU Dresden in den 90er Jahren

Galerie der Kustodie im Görges-Bau der TU Dresden | Eine Kooperation der Kustodie (Gwendolin Krämer), der Professur für Gestaltungslehre Architektur (Prof. Niels-Christian Fritzsche) und der Kunstpädagogik (Dr. Christin Lübke, Karen Packebusch) | April bis Juni 2023

Die Recherche des künstlerischen Lehrpersonals aus den 90er Jahren, die damit verbundenen Gespräche und die Betrachtung künstlerischer Arbeiten hat uns auf eine Art innehalten lassen. Wir haben den Blick zurückgeworfen in eine Zeit, die keinesfalls abgeschlossen hinter uns liegt.

Die Ausbildung der Lehramtsstudierenden für das Unterrichtsfach Kunst wurde 1990 von der Pädagogischen Hochschule „Karl Friedrich Wilhelm Wander“ in die neu gegründete Philosophischen Fakultät ans Institut für Kunst- und Musikwissenschaft umgesiedelt. Das Studium fand nun in den frisch eingerichteten Werkstätten und Arbeitsräumen der August-Bebel-Straße 20 in einem Nebengebäude der ehemaligen Militärakademie „Friedrich Engels“ statt. Der ortsbezogene und institutionelle Wechsel zog eine Reihe von personellen Übergängen, Veränderungen und Neuausrichtungen nach sich, die sich ansatzweise auf Grundlage der Aktenbestände der PHD, von Vorlesungsverzeichnissen aus den 1990er Jahre und verschiedenen Telefonverzeichnissen der TUD rekonstruieren lassen. Für das qualitative Verständnis der künstlerischen Lehre in dieser Zeit hat es sich jedoch als besonders bedeutsam erwiesen, mit Künstler:innen in Kontakt zu treten und bezüglich der Bedeutung von Kontinuitäten und Umbrüchen ins Gespräch zu kommen.

Dabei ist deutlich geworden, dass da ganz viel nachwirkt., bzw. dass Grundlagen gelegt wurden, die die aktuelle Lehre nach wie vor formen und bedingen. Fragen wie „Was war damals anders? Was ist heute immer noch so? Was hat sich für uns verändert? Was war euch wichtig? Was galt es zu bewahren? Was galt es zu verwerfen? Was ließe sich anders gestalten? Wo sollte es eigentlich hingehen?“ bildeten eine Orientierung für diese Gespräche und haben es möglich gemacht, die aktuelle Ausbildungspraxis im Kontext ihres So-Geworden-Seins neu zu verstehen.

Die künstlerische Lehre in der Kunstpädagogik ist an der TUD nach wie vor von der Auffassung geprägt, dass sich die Qualität des nach dem Studienabschluss durchzuführenden Kunstunterrichts bereits in der Ausbildung anlegen und formen lässt. Denn die Studierenden werden selbst zu aktiv und tatkräftig Lernenden, die in Resonanz auf künstlerische Lehre Ideen und Konzepte entwickeln, welche wiederum mit Konsequenz, Muße und Agilität im Denken und Handeln im späteren Kunstunterricht zum Tragen kommen. Eine solche Lehre fällt nicht vom Himmel, sondern wurde bereits in den 1990er-Jahren von den Lehrkräften variantenreich konzipiert und wird bis heute mit viel Engagement weiterentwickelt.

siehe dazu auch:

Galerie der Kustodie im Görges-Bau, Technische Universität Dresden

Ausführungen von Christin Lübke: Existenz in drei Welten. Künstler:innen in der universitären Lehre, 2023

*Mach! dir ne Platte

Institut für Kunst- und Musikwissenschaft | Zusammenarbeit mit Karen Packebusch | Ausstellung der Erstsemesterstudierenden aus dem WiSe 22/23 | April bis Juni 2023

Die Studierenden haben im Seminar „Einführung in die Kunstpädagogik“ eine individuelle ästhetische Forschung nach Helga Kämpf-Jansen entwickelt. Dabei nahm der Prozess seinen Ausgangspunkt in Dresden Gorbitz („G-Town is calling“) und ausgewählten ortsbezogenen künstlerischen Positionen (Francis Alys, Karen Packebusch, Maria Sybilla Merian). Die Studierenden haben sich fragend und forschend mit dieser Position auseinandergesetzt, um dann eigene kunstpraktische Experimente und Versuche zu entwickeln. Die Ergebnisse dieses Prozesses wurden zum Abschluss des Semesters im Flur des Instituts für Kunst- und Musikwissenschaft, um die Erstsemester offiziell zu begrüßen und in der Kunstpädagogik willkommen zu heißen. Bravo!

*Social Venice. Create, Share, Connect

Institut für Kunst- und Musikwissenschaft | Zusammenarbeit mit Karen Packebusch | Juni bis Oktober 2022

Wir haben unsere Exkursion zur Biennale in Venedig mit einem Social-Media-Portfolio begleitet. Die Studierenden haben in verschiedenen Whats-App-Gruppen ihre Erfahrungen, Beobachtungen und Fragen während der Exkursion dokumentiert und reflektiert. Im Zuge dieser Auseinandersetzung ist ein vielseitiger Side-Plot entstanden, der uns auf andere Art und Weise miteinander verbunden und in Austausch gebracht hat. Bild und Text, Posts und Re-Posts (@kupaed_goes_venice) haben sich zu einem spannungsvollen Netz verwoben und wurden in der anschließenden Ausstellung am Institut für Kunst- und Musikwissenschaft wieder ins Analoge transformiert.

*Allianzen des Erfinderischen

Institut für Kunst- und Musikwissenschaft | Zusammenarbeit mit Karen Packebusch | Ausstellung der Erstsemesterstudierenden aus dem WiSe 21/22 | April bis Juni 2022

Die Studierenden haben im Seminar „Einführung in die Kunstpädagogik“ eine individuelle ästhetische Forschung nach Helga Kämpf-Jansen entwickelt. Dabei nahm der Prozess seinen Ausgangspunkt in einer Position zeitgenössischer Kunst (u.a. Marlene Dumas, Jorinde Voigt, Andreas Gursky, Eva und Franco Matthes u.a.). Die Studierenden haben sich fragend und forschend mit dieser Position auseinandergesetzt, um dann eigene kunstpraktische Experimente und Versuche zu entwickeln. Die Ergebnisse dieses Prozesses wurden zum Abschluss des Semesters im Flur des Instituts für Kunst- und Musikwissenschaft, um die Erstsemester offiziell zu begrüßen und in der Kunstpädagogik willkommen zu heißen. Hurra!

*In Bewegung

Ausstellung anlässlich der Verabschiedung von Prof. Marie-Luise Lange in die Pensionierung | Institut für Kunst- und Musikwissenschaft | Juni bis Oktober 2021

Ich habe Marie-Luise fachlich und persönlich aus den unterschiedlichsten Perspektiven kennen- und schätzen gelernt. Als Studentin, als Referendarin, als Doktorandin, als Kollegin, aber auch als kunstaffine Touristin in New York, Athen und Venedig, als Mama von drei kleinen Kindern und in diesem Sinner immer auch als Mensch, der wie alle anderen auch, äußerst verstrickt ist in den Herausforderungen, die uns das Leben unentwegt zuspielt.

Die Begegnungen mit Marie-Luise waren dabei immer intensiv, nie oberflächlich oder peripher. Denn sie weiß es wiederum auch, eine Begegnung aus unterschiedlichsten Perspektiven ernst zu nehmen und zu bereichern. Als professionelle Wissenschaftlerin, als neugierige Künstlerin, als produktive und visionäre Kollegin, als kritische Chefin, als motivierende Doktormutter, als kunstaffine Weltenbummlerin, als wacher Zeitgeist und immer – und das möchte ich betonen – als warmherzige und zugewandte Resonanz.

Resonanzen schwingen nach.

Das beruhigt mich, denn ich weiß, dass diese Begegnungen – von denen ihr und Sie sicherlich alle auch zu erzählen wissen – nicht einfach so aufhören, sondern mich auch in den kommenden Jahren, nein Jahrzehnten!, begleiten werden. Denn ohne die reichhaltigen Begegnungen, engagierten Suchbewegungen und energetischen Konfrontationen mit Marie-Luise wäre in meinem Berufsleben hier am Institut für Kunst- und Musikwissenschaft, aber auch in meinem Privatleben, die ein oder andere Schwingung orientierungslos erloschen.

Herzlichen Dank!

(Auszug aus der Eröffnungsrede von Christin Lübke)

*WiesoWeshalbWarum

Ausstellung von Forschungspostern aus den Seminaren „Kunst!Forscher“ (Dr. Christin Lübke) und „Visualisierte Probleme von Gender, Queer & Diversity in Kunst, Werbung & Präsentationen des Alltags“ (Prof. Marie-Luise Lange) | Institut für Kunst- und Musikwissenschaft | Mai bis Oktober 2020

*Lebenswichtiges Getränkeschwimmen

Ausstellung künstlerischer Arbeiten von Schüler*innen | Institut für Kunst- und Musikwissenschaft) | April bis Oktober 2016

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