*Spielen und Staunen
Seminar | Zeitgenössische Modelle ästhetischer Bildung | 2023
„In einer ‚Schule des Staunen‚ gilt das Credo: Staunen bildet! Und paradox formuliert: Staunen kann nicht gelehrt werden, da es etwas Unverfügbares bleibt. Deshalb will es gelernt sein. Das Staunen als etwas Unlernbares gehört unerlässlich zum Lernen dazu. Dem Neuen sich zu öffnen, ermöglicht eine Verwunderung, zu der man sich nicht entschließen kann. Sie widerfährt uns ‚einfach so‘, unvermittelt, wie sprichwörtlich vom Blitz getroffen.“ (Paolo Bianci, Kunstforum International, Bd. 259, 2019, S. 50)
„Das Kindliche und das Spielerische stellt letzten Endes nichts weniger als einen Abstraktionsprozess dar, und zwar epochenunabhängig, der es erlaubt, Krisen zu konfrontieren, sowie Veränderungen und neue Impulse auszulösen.“ (Larissa Kikol, Kunstforum International, Bd. 276, 2021, S. 48)
Im Seminar setzen wir uns mit Momenten des Spielens und Staunens auseinander, mit dem Ziel künstlerische Workshops für Schüler*innen der 8. Klassen am Gymnasium Nossen zu konzipieren. Wir versuchen aktivierende Arbeitsmodi zu erproben und zu reflektieren, in denen Kunst als ernsthaftes Spiel mit Materialien, Techniken, Bildern und Ideen verhandelt wird. Schüler*innenorientierung, Prozessorientierung, Ergebnisorientierung und Nachhaltigkeit werden als didaktische Konzepte in der Kunstpädagogik diskutiert.
*Ankommen
Seminar | Kunstunterricht unter inklusionspädagogischen Gesichtspunkten | 2022.23
Im Seminar haben wir einen künstlerischen Projekttag für die ukrainischen Schüler*innen (7. bis 12. Klasse) am Gymnasium Radeberg entwickelt. Im Zuge einer druckgrafischen Auseinandersetzung zum Thema „Ankommen“ haben wir uns mit Fragen nach Inklusion, Heterogenität und Diversität im Kontext des Kunstunterrichtes auseinandergesetzt. Dabei war es Ziel, die benannten Begriffsfelder zu schärfen, eigene Erfahrungen aus SPÜ und Blockpraktika zu reflektieren und vor dem Hintergrund individueller künstlerischer Explorationen ein eigenes Workshopskonzept zu entwickeln.
Siehe dazu auch: Kunsttag mit ukrainischen Schüler*innen am Gymnasium Radeberg | Januar 2023
*Zwischen Texten und Bilder. Künstlerische Vermittlungspraxis im Kontext kritischer Lektüre
Seminar | Zeitgenössische Modelle ästhetischer Bildung | 2022
Die Verortung von kunstpädagogischen Modellen, Methoden und Begrifflichkeiten anhand von Texten aus kunstdidaktischen Kontexten steht im Mittelpunkt der Erarbeitungen und Diskussionen im Seminar. Die Auseinandersetzungen bereiten den Boden für eine gedankliche und kunstpraktische Erkundung verschiedener kunstpädagogischer Handlungsfelder. Dabei sollen ebenso Werkzeuge zur Planung, Dokumentation, Analyse und Reflexion von Kunstunterricht entworfen und angeeignet werden. Diese werden in Form von Workshops mit Schüler*innen erprobt und anschließend im Seminar reflektiert.
Siehe dazu auch: Kunsttag am Gymnasium Nossen | Juni 2022
*Boom! Digitale Bildkulturen
Online-Seminar | Ästhetische Besonderheiten im Kindes- und Jugendalter | 2021.22.23.24
In Kindheit und Jugend ist eine Auseinandersetzung mit ästhetischen Darstellungs- und Wahrnehmungsweisen hochgradig relevant. Die Bedeutsamkeit ästhetischer Positionierungen – etwa durch die Wahl der Kleidung oder Accessoires, durch Make-up oder technische Geräte – kann einerseits als Anzeichen einer sehr erfolgreichen Kommerzialisierung von Kindheit und Jugend gedeutet werden. Andererseits zeugt sie aber auch von einem Gespür, mit dem sich Kinder und Jugendliche die Alltagswelt, in der sie leben, zu eigen machen. Jugendästhetische Sujets der Mode, des Körpers, des Geschlechts, der Medien und Kommunikation, des Gestaltung und des Spiels mit dem Fokus auf digitale Bildkulturen geraten im Seminar somit in den Fokus.
Um sich diesen für eine spätere Unterrichtspraxis wichtigen Fragen zu widmen, kommen im Seminar forschungsbezogene Vermittlungsansätze in der Weise zur Anwendung, dass Formen der Spurensuche und Spurensicherung, des Sammelns von Materialien aus jugendlichen Lebenswelten, des bildhaften Dokumentierens von Prozessen oder des Auswertens von erhobenem Material mittels angemessener Ordnungssysteme genutzt werden.
Siehe dazu auch die Dokumentation der im Seminar entstandenen Forschungsposter.
*Einführung in die Kunstpädagogik
Seminar | Grundlagen der Fachdidaktik | 2015.16.17.18.19.20.21.22.23
„Einen eigenständigen Kunstsinn auszuprägen, ihm Form zu geben, bedeutet, kein vorbestimmtes Konzept zu verfolgen. Bestimmend ist ein suchendes, tastendes und heuristisches Vorgehen […]. Das meint, durch Agilität und Elastizität ein lebendiges Verstehen von Artefakten, Dingen und Zitaten möglich zu machen.“ (Paolo Bianchi: Einen Kunstsinn suchen und finden. Wir könnten porös sein wie ein Schwamm, in: Kunstforum International, Bd. 253 2018, S. 44-57)
Das Einführungsseminar in die Kunstpädagogik schafft Möglichkeiten zur Annäherung an grundlegende Fragen der Kunstpädagogik. In der Auseinandersetzung mit künstlerischen Positionen werden Theorien, Konzepte, Modelle, Strategien, Begriffe, Kontexte und Positionen in Bezug zueinander diskutiert und in einer eigenen ästhetischen Forschung vertieft. Dresden als Ort neuer Erfahrungen, ungewohnter Begegnungen und vielsinnlicher Wahrnehmung rückt dabei in den Fokus der Betrachtung. Die ästhetische Forschung dient als Grundlage, kunstorientierte Vermittlungsansätze zu entwickeln und mit Kommiliton*innen zu erproben.
*thirdspaces. Künstlerisches Denken und Handeln in Raummetaphern
Seminar | Didaktische Laborarbeit | 2021
„Für mich ist Hybridität ein Dritter Raum, der das Entstehen anderer Positionen überhaupt erst ermöglicht. Dieser dritte Raum deplatziert die Geschichten, die ihn konstituieren und wirft neue Strukturen von Autorität, neue praktische Initiativen auf […].” (The third space. Interview with Homi K. Bhabha, 1990, S. 211)
In Anlehnung an kulturwissenschaftliche Denkfiguren Dritter Räume wird im Seminar das Experiment verfolgt, Kunstpädagogik und Kunstunterricht als imaginative und soziale Räume im Dazwischen zu denken, als potentielle thirdspaces, in denen im Zusammentreffen verschiedener Bild- und Lernkulturen etwas Neues, etwas Anderes entstehen kann, das sich im Kunstunterricht vielfältig verhandeln lässt. Das Denken mit und in Räumen hat nach wie vor Konjunktur, um der Verwobenheit und Komplexität zeitgenössischer Erfahrungswelten Ausdruck zu geben. Im Zuge des Seminars setzen wir uns kunstpraktisch und kunsttheoretisch mit verschiedenen Raumkonzepten auseinander, um nach den räumlichen Veränderungen in kindlichen und jugendlichen Erfahrungswelten, der performativen Erforschung und Gestaltung von Raumprozessen oder auch der Beziehung von Bildräumen und Raumbildern in der (zeitgenössischen) Kunst zu fragen. Ausgehend von diesen Recherchen werden Vermittlungskonzepte konzipiert, die dem schulischen Kunstunterricht Rechnung tragen.
*Vom Material aus. Positionen und Perspektiven in der Kunstpädagogik
Seminar | Didaktische Laborarbeit | 2019.20
„Als Voraus-Setzung des Ungemachten oder Unmachbaren verdankt der Mensch der materiellen Stofflichkeit eine Präsenz des Daseienden, in die er nicht nur selbst eingestellt ist, sondern an und mit der er sein Denken und seine Orientierungsfähigkeiten zur Welt aufbaut.“ (Petra Kathke: Materialität inszenieren. Ein Desiderat im Handlungsfeld künstlerischer Lehre, 2017, S. 25)
Das Material als Impuls- und Gestaltungsgeber rückt im Rahmen der kunstpraktischen und fachdidaktischen Ausbildung in den Fokus der Auseinandersetzung von Kunst-Lehramtsstudierenden höheren Semesters. Sie beschäftigen sich mit folgenden Fragestellungen: Welches Potential liegt einem (nicht-)künstlerischen Material inne? In welcher formal-ästhetischen Bandbreite lässt sich ein Material künstlerisch erkunden? Welchen Stellenwert besitzt das künstlerische Material ein einer Zeit, die digital geprägt ist und in der der Umgang mit unseren Ressourcen kritisch befragt werden muss.
Siehe dazu auch: Kunsttage an der SRH-Oberschule | 2019 und 2020
*Von der Praxis in die Praxis. Konzeption von Kunstunterricht auf Grundlage der eigenen künstlerischen Arbeit
Seminar | Didaktische Laborarbeit | 2018
Im Zuge des Seminars setzen wir an künstlerischen Auseinandersetzungen an, die die Studierenden in ihren Kunstpraxiskursen verfolgen. Wir fragen danach, unter Beachtung welcher didaktischen Parameter die eigene künstlerische Praxis zum Impuls- und Gestaltungsgeber für die Umsetzung individueller Unterrichtsideen wird. Wir gehen grundlegend davon aus, dass die Vielfalt an Zugängen, Techniken und Projekten aus den Praxiskursen für Kunstunterricht produktiv gemacht werden kann und eine wichtige Inspiration für die Entwicklung einer eigenen Lehrkonzeption darstellt.
*Kunst!Forscher
Seminar | Zeitgenössische Modelle ästhetischer Bildung | 2017.18.19
Wie äußern sich junge Lernende künstlerisch? Was nehmen sie wahr? Wie positionieren Sie sich? An welchen Orten bewegen Sie sich? Was bedeutet Jungsein in der Gegenwart? Was wollen junge Lernende gestalten und erfahren? Wie kann man mit jungen Lernenden ästhetisch forschen?
Die Studierenden entwickeln im Zuge der Auseinandersetzung mit analogen und digitalen Bildkulturen eigene Forschungsprojekte, deren Fragehorizont und methodologische Konzeption im Seminar erarbeitet werden. Dabei geraten qualitative Forschungsansätze, jugendkulturelle Studien und künstlerische Positionen, die das Jung-sein thematisieren, in den Fokus der Suchbewegungen.
- Jugend und Körper
- Jugend und Mode
- Jugend und Bewegung
- Jugend und Spiel
- Jugend und Medien
Siehe dazu auch die Dokumentation der im Seminar entstandenen Forschungsposter und die dazu stattfinden Kunsttage an der SRH-Oberschule in Dresden.
*Körperdenken. Sinnentdeckung und leibliches Verstehen im Kontext zeitgenössischer Vermittlungspraxis
Seminar | Didaktische Laborarbeit | 2017
Vor dem Hintergrund fragiler Dissonanzen und erweiterter Handlungsspielräume gelangen wir zunehmend zur Einsicht, dass wir auf die Reflexion nichtreflexierbarer Wissensformen, die sich auf Körper und Körperlichkeit beziehen, angewiesen sind. So geht Wissen dem körperlichen Handeln nicht voraus, sondern entsteht und zirkuliert als ein dezentriertes, situiertes Praxiswissen, welches im ‚Dazwischen‘ gleichsam auftaucht. An dieser Stelle sehe ich eine Vernetzung zu einer künstlerischen Vermittlungspraxis, die performativ und prozessorientiert angelegt ist. Der Körper wird zum intelligenten Mitspieler in kollektiv sich entfaltenden Wissensordnungen. Die Auseinandersetzung mit den Widerständigkeiten des Ephemeren in der Kunsterfahrung, mit Zuständen des (Noch-)Nichtwissens und –Könnens, dem Rätselcharakter der künstlerischen Praxis, wenn man sie nicht mehr im Sinne einer Praxis der Belehrung oder instrumentellen Verfügbarkeit betrachtet, wird im Zentrum des Seminars stehen. Erkenntnistheoretische Grundlagen werden mit praxisorientierten Vermittlungskonzepten vernetzt.