Schulpraktische Studien

*Tag der Kunst: Spielen und Staunen

Kunsttag am Gymnasium Nossen | Zusammenarbeit mit Antje Dudek und Georgia Heidenreich | Juni 2023

Am 22. Juni fand der „Tag der Kunst“ für die 8. Klassen statt. Dazu verwandelten sich einige Räume an der Schule in kreative Ateliers und Werkstätten und die Schülerinnen und Schüler konnten sich in mindestens zwei von insgesamt acht künstlerischen Workshops, die von Studierenden der Kunstpädagogik der TUD – mit Unterstützung ihrer Dozentinnen Dr. Christin Lübke und Dr. Antje Dudek – entwickelt und geleitet wurden, ausprobieren:

Es wurden Naturmaterialien zum künstlerischen Gestalten ausgetestet, kleine Stop-Motion-Filme entstanden – nach denen man die Gegenstände aus der Federtasche mit anderen Augen betrachtet- und die Jugendlichen entdeckten, wie sie den Raum durch ihren Körper verändern können und selbst Teil eines Kunstwerkes werden. Das gemeinsame Spielen verwandelte sich vom Gesellschaftsspiel in einen künstlerischen Akt, bei dem am Ende gemeinsam neue Bildwirklichkeiten geschaffen wurden. Fäden spannten sich installativ und performativ durch Räume und es wurde auch mit ganzem Körpereinsatz über große Flächen gezeichnet. Während in einem Raum die ersten eigenen geheimnisvollen künstlerischen Hutkreationen geschaffen wurden, konnte man an anderer Stelle beobachten, wie die Jugendlichen mit Neonfarben in der Dunkelheit eigene Choreographien vom Spiel mit Licht und Dunkelheit entwickelten. Der Tag war insgesamt ein kleines Kunstwerk, da die Jugendlichen mit Eifer, Elan und voller Ideen in den Projekten arbeiteten und selbst der ein oder andere Kunstmuffel sich an diesem Tag in einen Experten oder eine Expertin verwandelte.

Siehe dazu auch die Einblicke in das dazugehörige Fachdidaktik-Seminar *Spielen und Staunen

Text: Georgia Heidenreich

*Unterrichtsplanungen von Studierenden für Studierende

Im Laufe der Jahre sind in meinen Seminaren eine Vielzahl an Unterrichtsentwürfen und -ideen enstanden, die von den Studierenden für ihre Kommiliton*innen aufbereitet wurden. Diese Entwürfe werden den Studierenden auf der Lernplattform OPAL zur Verfügung gestellt und bilden eine Materialsammlung ab, die als produktive Grundlage für die Arbeit im Referendariat verwendet werden kann.

Ein Beispiel einer solchen Auseinandersetzung können Sie sich hier ansehen.

*Ankommen

Kunsttag mit ukrainischen Schüler*innen am Gymnasium Radeberg | Zusammenarbeit mit Paulina Kaping | Januar 2023

Zusammen mit Studierenden habe ich einen Projekttag in Form einer druckgrafischen Werkstatt konzipiert, in welcher sich die Schüler*innen weitgefächert, experimentell und vor allem in performativer Bewegung mit dem Thema „Ankommen“ auseinandersetzen. Die assoziative Pluralität dieses Zugangs eröffnet einen Raum, in welchem die Schüler*innen altersübergreifend ihren individuellen Erfahrungen, Beobachtungen und Wahrnehmungen Ausdruck verleihen können, ohne gezwungenermaßen ihre aktuelle Lebenssituation thematisieren zu müssen. Die Prozess- und Arbeitsergebnisse werden sowohl in der Schule als auch an der Universität gemeinsam mit den Lernenden präsentiert und gewürdigt. Für die Studierenden bietet die gemeinsame Arbeit eine Möglichkeit, diversitätsrelevante und inklusionsspezifische Aspekte kunstpädagogischer Arbeit zu explorieren und vor dem Hintergrund einer gemeinsamen Praxis zu reflektieren.

Siehe dazu auch: Ankommen. Kunstunterricht unter inklusionspädagogischen Gesichtspunkten | WiSe 22.23

Siehe dazu auch: Ankommen. Theorie- und Praxisreflexion einer künstlerischen Begegnung mit ukrainischen Schüler*innen mit besonderem Fokus auf Formen körperlich-leiblichen Wissenstransfers | Tagung „Experiment Wissen“ | März 2023

*Staunen

Kunsttag am Gymnasium Nossen | Zusammenarbeit mit Antje Dudek und Georgia Heidenreich | Juni 2022

Am 16. Juni 2022 haben die achten Klassen des Geschwister-Scholl-Gymnasiums und ihre Kunstlehrerin Georgia Heidenreich die Lehramtsstudierenden der TU Dresden zum Tag der Kunst nach Nossen eingeladen, um in kleinen Gruppen künstlerisch zu experimentieren und zu gestalten. In insgesamt neun verschiedenen Workshops, von denen jede/r Schüler/in zwei besuchen konnte, haben wir gemeinsam … 

… Geräuschen und Klängen auf dem Schulgelände nachgespürt.
… performend kleine Grenzen überschritten.
… gerissen, zerschnitten, geklebt und collagiert.
… mit Farben gekleckst und gedrippt und dem Zufall Raum gegeben.
… das Wechselspiel von Licht und Schatten beforscht.
… mit unseren Körpern spannende Skulpturen geformt.
… Mode mal ganz anders erlebt und präsentiert.
… genau hingeschaut und in Bildern Geschichten erzählt.
… mit Lebensmitteln (leckere!) Landschaften inszeniert und fotografiert.

Sehr schnell zeigte sich, mit welcher Offenheit und Neugier die Schüler*innen der achten Klassen auch manch herausfordernder Aufgabe oder ungewöhnlichem Material begegnet sind. Dafür bedarf es einer großen Freude am Experimentieren, Spielen und Gestalten, die in jedem einzelnen Workshop zu spüren war. Die vielfältigen entstandenen Ergebnisse wurden zum Sommerfest am 07. Juli 2022 ausgestellt und konnten in den Kunsträumen betrachtet werden.

Sie dazu auch: Zwischen Texten und Bildern | Seminar SoSe 2022

*Auf der Suche nach der 5. Dimension

Virtuelle und analoge Workshops am Gymnasium Radeberg | Dezember 2021, Januar 2022

Die Studierenden haben im Zuge der Auseinandersetzung vier Unterrichtsstunden zum Thema “Räume erkunden und gestalten” für die 13- und 14-jährigen Schüler*innen des Humboldt-Gymnasiums Radeberg geplant, welche in einem ersten Schritt aus der Distanz (Abb.1) durchgeführt und in einem zweiten Schritt in einer analogen Begegnung (Abb. 2) in der Schule an einem Projekttag fortgeführt wurden. Anschließend wurden die Arbeitsprozesse und -ergebnisse von den Studierenden sondiert, um ein darauf aufbauendes Vermittlungskonzept zu konzipieren, das live vor Ort mit den Schüler*innen durchgeführt und in räumliche Gestaltungskonzepte überführt wurde. Die vorab im virtuellen Raum und mit digitalen Medien entwickelten Zugänge wurden um analoge, haptische, flächige und räumliche Gestaltungsaufgaben erweitert. Die Workshops hießen wie folgt:

  1. Ich in unzähligen Teilen – Fragmentiertes Selbstportrait in Augmented Reality / Tool: WeirdCut
  2. Traumwelten – Digitale Collage / Tool: Picsart
  3. Meine virtuelle Kunstausstellung” – Kuration einer digitalen Bildpräsentation / Tool: Kunstmatrix
  4. Kunstfälscher in Radeberg – Digitale Nachempfindungen von Feiningers Stadtansichten / Anwendung: Word
  5. Mondrian in Bewegung – Stop-Motion-Film mit reduzierten geometrischen Figuren / Tool: Flip a clip

Die Studierenden haben mit ihren Konzepten aktiv zur Fachtagung Auf der Suche nach der 5. Dimension. Arbeitstagung Fachdidaktik Kunst und Design (Dezember 2021) beigetragen, welche sie dort in einem Labor vorgestellt und mit denTagungsteilnehmer*innen diskutiert haben.

Siehe dazu auch: Virtuelle Atelierpraxis an der Schnittstelle zwischen Schule und Universität – Überlegungen zu Herausforderungen, Leerstellen und Unsicherheiten in einer zeitbewussten Ausbildungspraxis für zukünftige Kunstlehrer*innen | 2023

*Künstlerische Materialerkundungen

Kunsttag an der SRH-Oberschule Dresden | Juni 2020

Siehe dazu auch Dokumentationen des Seminars „Material und künstlerisches Handeln. Positionen und Perspektiven in der Kunstpädagogik“.

*Forschend vermitteln

Kunsttag an der SRH-Oberschule Dresden | Juni 2019

Während des Seminars „Kunst!Forscher“ haben die Studierenden künstlerische Workshops für die Klassenstufen 5 bis 8 konzipiert, die wiederholend an zwei Tagen mit Schüler/innen der SRH-Oberschule durchgeführt wurden. Die Workshops bedienten eine lebendige Bandbreite an gestalterischen, technischen und forschenden Zugängen, deren gemeinsames Ziel es war, die Schüler/innen zu aktivieren und in das künstlerische Geschehen fragend, experimentierend und agierend zu involvieren:

  • Paper Town – Gestalte dein Dresden von morgen!
  • Bewegter Alltag – Objekte im Animationsfilm
  • Invasion – Streetart im Schulhaus
  • IRL – Im realen Leben
  • The World in Paper – Papier mal anders
  • Kampf der Gegensätze
  • Back to the Roots – Natur als Kunst
  • Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt

Im Anschluss wurden die Erfahrungen in der Schule zur Grundlage, um im Kontext des Seminars kunstdidaktische Dynamiken und Handlungsfelder beschreibend, analysierend und reflektierend in den Blick zu nehmen. Im Zuge der Nachbereitung werden wissenschaftliche Poster entstehen, die das Vermittlungsgeschehen visuell veranschaulichen und in den Fluren des Instituts für Kunst- und Musikwissenschaft an der TU Dresden präsentiert werden.

*Verkehrte Welt

Kunsttag an der SRH-Oberschule Dresden | März 2017

Warum nicht mit einer Klopapierrolle malen oder mit verschlossenen Augen zeichnen. Kunst nimmt dich mit und reist in eine „verkehrte“ Welt, die Neugierde und Abendteuer verspricht. Was sie will, ist Abenteuer! Neues Entdecken! Ausprobieren! Die Welt auf den Kopf stellen! Wenn es dir hin und wieder auch so geht, dann pfeif doch einfach mal auf normal, mach mit der Kunst einen drauf und finde heraus, ob das Ganze eigentlich alles so verkehrt ist. 

Unter dem Motto Verkehrte Welt haben sich im  März 2017 zehn Studierende an die SRH-Oberschule begeben, um innovative und ideenreiche Workshops mit den Lernenden der Klassen fünf und sechs durchzuführen. An zwei von der Schule ausgerichteten Kunsttagen hatten sie die Möglichkeit, die im Rahmen eines Fachdidaktik Seminars entstandenen Konzepte gemeinsam mit den Kids zu erproben und eine verkehrte Welt zu bespielen. So haben die Kinder Unterwasserwelten erschaffen, den Schulhof im Workshop Mikrobia verwandelt und Tetrapaks zum Leben erweckt. Sowohl die Studierenden als auch die Lernenden haben sich auf offene, selbstorganisierte und künstlerische Prozesse eingelassen, die zu einer spannungsvollen und produktiven Atmosphäre geführt haben. Die einladenden Räumlichkeiten an der Schule, die eher einer Werkstatt als einem klassischen Kunstraum ähneln, und das Schulklima, das von Projektarbeit und Kooperationen lebt, haben die Tage für alle Beteiligten zu einer fruchtbaren Erfahrung gemacht. Vor allem für die angehenden Kunstlehrer/innen, die an der TU Dresden Kunstpädagogik studieren, eröffnete die vor zwei Jahren gegründete SRH-Oberschule einen Möglichkeitsraum, Theorie und Praxis sinnstiftend miteinander zu vernetzen.

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